In der ZAPP - Sendung vom 05.03.2014 wurde die einseitige Berichterstattung zu den Demonstrationen in der Ukraine angesprochen. Dazu haben sie jeweils eine Woche im November letzten Jahres und im Januar und Februar diesen Jahres die Berichterstattung von der Tagesschau und den Tagesthemen ausgewertet. Dabei kam heraus, dass ungefähr 80% der Interviewpartner aus der Ecke der Opposition kamen.
Dazu äußerte sich der erste Chefredakteur Kai Gniffke der ARD folgendermaßen:
"Unsere Aufgabe ist es journalistisch zu bewerten und journalistisch zu gewichten. Wir sind nicht die diejenigen, die mit dem Rechenschieber Politik-Berichterstattung machen, das machen wir weder in Deutschland, noch in der Ukraine."
Schön, wenn ein Chefredakteur vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen, welches mit objektiver Berichterstattung wirbt, mal zugibt, dass sie eben genau das Gegenteil davon tut. Dass die Medien sich aktiv an einer Polarisierung zwischen bösen Osten und dem guten Westen beteiligen, wird wohl gerne in Kauf genommen. Desweiteren sagt er:
"Dass wir das, was auf dem Maidan passiert ist, dass wir das primär in den Blick nehmen, weil dort Außergewöhnliches passiert, halte ich für eine journalistische Selbstverständlichkeit. Alles andere hätte ich für höchst anrüchig gehalten."
"Alles Andere" meint wohl eine Beobachtung außerhalb des Maidan oder zumindestens außerhalb des Lagers der Opposition.
Ohne jegliche Begründung werden die Meinungen und die Bewegung der Gegendemonstranten als "anrüchig" bezeichnet.
Das Einzige, das meiner Meinung nach verdient, als "anrüchig" bezeichnet zu werden, ist, dass sich unser Außenminister mit Neofaschisten an einem Verhandlungstisch gesetzt hat. Der Putsch, der in der Ukraine stattgefunden hat, wird völlig unter dem Teppich gekehrt. Janukowitsch hat das ausgehandelte Abkommen unterschrieben und hat kurz darauf die Ukraine verlassen. Diejenigen, die sich nicht an das Abkommen gehalten haben und die Übergangsregierung oktroyiert haben, werden nun als legitime Regierung, zumindestens bis zur Wahl im Mai, von den USA und der EU anerkannt.
Man könnte annehmen, dass die Agressivität, mit der die Medien die öffentliche Meinung zu lenken versuchen, genau in den Maßen ansteigt, die es benötigt Lügen als Wahrheiten zu verkaufen und Wahrheiten zu verschleiern.
Und ab und zu versucht man dann auch zur Beruhigung der Gegenseite seine Glaubwürdigkeit zeitweilig wieder herzustellen.
"Weltspiegel: Mit Nazi-Symbolen gegen Putin
Das macht die Berichterstattung der ARD nun
insgesamt auch nicht objektiver, in Bezug auf noch kommende Nachrichten. Ab und zu mal (sehr selten) ein kleiner Lichtblick. Dass da mal jemand dauerhaft den Lichtschalter umlegt, demgegenüber bin ich persönlich sehr skeptisch. Nicht, wenn sich ein Chefredakteur wie oben zitiert äußert und investigativen Journalismus, der nunmal möglichst viele Standpunkte möglichst unparteiisch beleuchtet, als
Rechenschieber Politik-Berichterstattung bezeichnet.