Montag, 14. April 2014
Putin's hidden army
Schon vor ungefähr zwei Wochen fand sich im Netz ein schöner Bericht eines NBC Reporters und seinem Kamerateam, die eine Tour entlang der russisch-ukrainischen Grenze unternahmen. Ihr Ziel, den russischen Truppenaufmarsch ausfindig machen. Gefunden haben sie aber nichts, was auf einen Aufmarsch von Truppen hindeuten könnte.
We traveled some 500 miles along the border – sometimes right next to Ukraine, at other times 30 to 40 miles from it – before we came across any sign of military activity. As we passed Belgorod’s army base, near the airport, I recognized the same MI-24 choppers I’d seen on the Internet. We got lucky – a pair took off as we drove past. We turned back to see them banking within the base’s perimeter. Nearby, clusters of military vehicles, mostly heavy trucks, were out in the open, but where were the tanks and artillery?
Quelle NBC: Tour of Ukraine-Russia Border Finds No Signs of Military Buildup
Reporter von CNN machten sich am 11.04.2014 auf den Weg um zur Glaubwürdigkeit der jüngst veröffentlichten Satelitenbildern der NATO zu recherchieren. Und siehe da, auch sie fanden nichts. Die russischen Truppen haben ihre Übungen zu Ende geführt und sind zu ihren Basen zurückgekehrt.
CNN:NATO: Pics show Russian military buildup?
Die Satelitenbilder der NATO, die den Plan einer Invasion der Truppen in die Ukraine beweisen sollen, sind ungefähr so glaubhaft wie diese Meldung hier:
NATO-Satellitenbilder zeigen Stalin in Grenznähe zur Ukraine . Wobei letztere Meldung natürlich sehr viel lustiger ist. :o)
Jedenfalls sagte Putin bereits bei seiner Rede nach dem Referendum auf der Krim:
Ich wende mich ebenso an das Volk der Ukraine. Ich wünsche aufrichtig, dass ihr uns versteht: wir wollen euch auf keine Weise schaden oder eure nationalen Gefühle verletzen. Wir haben die territoriale Integrität des ukrainischen Staates immer geachtet, im Gegensatz übrigens zu denen, die die Einheit der Ukraine ihren politischen Ambitionen opfern. Sie prunken mit Losungen über eine Groß-Ukraine, doch genau diese sind es, die alles dafür tun, das Land zu spalten. Der heutige gesellschaftliche Konflikt lastet vollständig auf deren Gewissen. Ich möchte, dass ihr mich anhört, liebe Freunde. Glaubt denen nicht, die euch mit Russland schrecken wollen, die davon schreien, dass der Krim weitere Regionen folgen werden. Wir wünschen keine Spaltung der Ukraine, das ist nicht das, was wir brauchen. Was die Krim anbetrifft, so ist und bleibt sie russisch, ukrainisch und krimtatarisch.
Wir wollen Freundschaft mit der Ukraine, wir wollen, dass sie ein starker, souveräner und sich selbst genügender Staat ist. Für uns ist die Ukraine ja einer der wichtigsten Partner, es gibt unzählige gemeinsame Projekte, und ungeachtet aller Dinge glaube ich an ihren Erfolg. Und das wichtigste: wir wollen, dass Frieden und Einvernehmen auf ukrainischem Boden einkehren, und gemeinsam mit anderen Ländern wollen wir darin umfassende Unterstützung leisten. Doch ich wiederhole es: nur die Bürger der Ukraine selbst sind dazu in der Lage, im eigenen Haus für Ordnung zu sorgen.
Wir werden es mit Sicherheit auch mit äußeren Gegenmanövern zu tun bekommen, doch wir müssen für uns selbst entscheiden, ob wir dazu bereit sind, unsere nationalen Interessen konsequent zu verteidigen, oder ob wir sie mehr und mehr aufgeben und uns wer weiß wohin zurückziehen. Manche westlichen Politiker schrecken uns bereits nicht nur mit Sanktionen, sondern auch mit der Perspektive einer Verschärfung der inneren Probleme. Es wäre interessant zu erfahren, was sie damit meinen: Aktivitäten einer gewissen „Fünften Kolonne“ – also verschiedener „Vaterlandsverräter“ – oder rechnen sie damit, dass sie die soziale und wirtschaftliche Lage Russlands verschlechtern können und damit eine Unzufriedenheit der Menschen hervorrufen? Wir betrachten solche Verlautbarungen als unverantwortlich und offen aggressiv, und werden entsprechend darauf reagieren. Dabei werden wir selbst niemals nach einer Konfrontation mit unseren Partnern – weder in Ost, noch in West – streben; ganz im Gegenteil, wir werden alles Notwendige unternehmen, um zivilisierte, gutnachbarliche Beziehungen aufzubauen, so, wie es sich in der heutigen Welt gehört.
Putin's Rede im Kreml am 18.03.2014
Die gelenkte Journalie und Regierungsvertreter hierzulande scheinen aber nur hören zu wollen, was sie wollen. Der russische Außenminister Lawrow betont ständig, dass Russland nicht an einer Spaltung der Ukraine interessiert sei und auch nicht an einem Einmarsch. Warum auch? Dafür gibt es keinen logischen Grund. Also kurz durchatmen und nachdenken bitte.
PS. Bei den professionell bewaffneten Kräften im Osten der Ukraine handelt es sich höchstwahrscheinlich um die zur prorussischen Seite übergelaufene Berkut Einheiten und vielleicht auch von der Einheit Alfa. Die Waffen, die sie tragen haben sie womöglich der Nationalgarde abgenommen. Russische Soldaten ohne Hoheitsabzeichen, wie sie auf der Krim unterwegs waren, kann man ausschließen.
Man sollte eher mal fragen, was denn nun der CIA Chef Brennan in Kiew zu tun hat. Ähnelt irgendwie an die Situation nach dem Zusammenbruch der SU. Da hatten sich nämlich auch US-Vertreter in wichtigen Ministerien breit gemacht.
Die EU sollte sich entscheiden was sie will, sonst ist sie nämlich die Nächste, die sich spalten wird.
Geschrieben von neusprech-interpreter
um
19:38
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